Spirulina

Spirulina

Spirulina platensis ist eine winzige, fadenförmige Mikroalge, reich an Proteinen, essentiellen Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und essentiellen Fettsäuren wie der Gamma-Linolensäure. Sie wird kommerziell angebaut und auf der ganzen Welt als Nahrungsergänzung im Gesundheitshandel vertrieben. Bis vor kurzen galt das Interesse an Spirulina in erster Linie ihrem Ernährungswert. Das hat sich geändert. Viele präklinische sowie einige klinische Studien lassen verschiedene therapeutische Effekte vermuten, wobei das Spektrum von Senkung des Cholesterinspiegels und Einflüssen auf das Krebsgeschehen bis hin zur Stimulation des Immunsystems, Vermehrung der Lactobazillen im Darm, verminderter Toxizität von Schwermetallen und Medikamenten in den Nieren, bis zum Schutz vor Strahlung reicht.

1. Therapeutische Einsatzmöglichkeiten

Spirulina eignet sich besonders bei Patientinnen, welche sich nicht gesund fühlen und über ein allgemeines Unwohlsein klagen, welches sich nicht auf eine medizinisch eindeutige Ursache bzw. Einzelfaktoren zurückführen lässt. Spirulina unterstützt hierbei besonders eine ganzheitliche Therapie verschiedener Leiden und deren Ursachen. Sie ist somit kein Wundermittel oder gar Allheilmittel gegen bestimmte Symptome, sondern unterstützt den Körper bei der Reaktivierung der Selbstheilungskräfte. Spirulina stimuliert auf vielfältige Weise im Zusammenspiel mit einer ausgewogenen Ernährung die körpereigene Immunantwort. Eine Ergänzung der Nahrung mit Spirulina soll der Wiedergewinnung, Stabilisierung und Förderung der Harmonie des Stoffwechsels dienen. Von einer langfristigen Steigerung der Leistungskraft und Vitalität ist auszugehen. Durch die konzentrierte und ausgewogene Zusammenstellung der Nährstoffe wertet Spirulina die übrige Nahrung auf und komplettiert so zum Beispiel ein Vollkornbrot durch die übrigen, im Brot nicht vorhandenen essentiellen Aminosäuren zu einem vollwertigen Eiweisslieferanten. In besonderen Lebenssituationen, wie zum Beispiel der Schwangerschaft und grösserem beruflichem oder privatem Stress, bietet sich Spirulina aus verschiedenen Gründen als Ergänzung der Nahrung an. Welche einzelnen Bestandteile im synergetischen Zusammenspiel hierbei eine Rolle spielen, lesen Sie bitte in den folgenden Abschnitten.

2. Woraus besteht Spirulina?

Unser Körper benötigt natürliche, komplexe Lebensmittel mit wertvollen Vitalstoffen in einem naturbelassenen und ausgewogenen Kontext und nichttoxischer Konzentration. Eine entscheidende Rolle kommt hierbei dem synergetischen Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile zu. Spirulina ist ein natürlich hochkonzentriertes Lebensmittel mit einem hohen Anteil an pflanzlichem Eiweiss mit allen essentiellen Aminosäuren; Vitaminen und Mineralien sowie Chlorophyll; Beta-Karotin und Phycocyacin, den kraftvollen natürlichen Farbpigmenten. Kein anderes Lebensmittel liefert ein solch breites Spektrum an lebenswichtigen Nährstoffen. Kein, noch so raffiniert ausgeklügeltes, künstlich zusammengestelltes Produkt, kann dies in solcher Perfektion und Harmonie wie das grüne Kraftwerk der Natur.

3. Eiweiß und Aminosäuren

Spirulina besteht bis zu 60% aus hochwertigem, pflanzlichem Eiweiß mit allen essentiellen und 9 weiteren Aminosäuren. Da Spirulina einen Zellmantel aus Mucopytosacchariden besitzt, sind ihre Nährstoffe besonders leicht resorbierbar. Die Qualität des rein pflanzlichen Eiweißes in Spirulina rangiert, gemessen an der Netto-Proteinverfügbarkeit an zweiter Stelle hinter der des Eiweißes im Hühnerei, jedoch ohne den Körper mit Cholesterin zu belasten.

4. Vitamine (Tabelle = Durchschnittliche Analysenwerte bei je 100 g)

Spirulina liefert die komplette Reihe der B-Vitamine wie B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niazin), B8 (Biotin), B9 (Folsäure) und B12 (Cyanocobalamin). Ihr Vitamingehalt liegt deutlich über dem von Früchten und Gemüsen, wobei der weiche Zellmantel aus Mucopolysacchariden die Resorption entscheidend begünstigt. Im Gegensatz zu künstlichen Präparaten mit synthetischen Vitaminen, bietet Spirulina eine natürlich hochdosierte Kombination in völlig naturbelassenem Verbund und somit aussergewöhnlich hoher Verwertbarkeit. Hervorzuheben ist der hohe Anteil an dem Antioxydans Beta-Karotin, welches vom Körper, soviel wie momentan gerade benötigt, in Vitamin A umgewandelt wird. Beta-Karotin gilt, im Gegensatz zu Vitamin A, auch in hohen Dosen als völlig ungefährlich. Spirulina kann daher auch von schwangeren Frauen und Rekonvaleszenten ohne Bedenken täglich verzehrt werden.

Pflanzliches Eiweiß63,5 g
Fette8,2 g
Kohlenhydrate19 g
Mineralstoffe8 g
Rohfasern7 g
Betakarotin110 mg
Karotinoide insgesamt894 mg
Chlorophyll790 mg
B1 Thiamin 0,53 mg
B2 Riboflavin 0,73 mg
B3 Niazin 22 mg
B6 Niazin 15 mg
B8 Biotin 4,8 µg
B9 Folsäure 10 µg
B12 Cyanocobalamin 60 µg
Vitamin E 31,7 mg
Kalcium452 mg
Eisen123 mg
Phosphor950 mg
Magnesium305 mg
Zink36 mg
Kupfer2,20 mg
Mangan5,22 mg
Gammalinolensäure1000 mg


5. Mineralstoffe

Besonders der hohe Gehalt an zweiwertigem, organisch gebundenem Eisen sowie Magnesium und Calcium ist hervorzuheben. Weiterhin sind folgende Mineralstoffe beinhaltet: Phosphor, Natrium, Chlorid, Mangan, Zink, Kalium, Selen und Lithium. Gemäss verschiedener Untersuchungen ist die Verfügbarkeit der Mineralien in Spirulina um ein vielfaches höher als in künstlichen Mineralstoffpräparaten. Auch treten die von diesen Mitteln bekannten möglichen Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, bei dem Verzehr von Spirulina, z.B. zur gezielten Eisenzufuhr während der Schwangerschaft; nicht auf.

6. Betakarotin und andere Antioxydantien

Verschiedene Studien, so auch eine aktuelle Studie an Rauchern aus Finnland, belegen immer wieder, dass synthetische Vitamine, die in natürlichen Lebensmitteln enthaltenen, nicht ersetzen können. Den sekundären Pflanzenstoffen, auch Phytochemikalien genannt, wird heute eine bedeutende Rolle beigemessen. Es wird deutlich, wie wenig wir über die Inhaltsstoffe unserer Lebensmittel wissen. Um so interessanter ist eine natürlich gewachsene Kombination von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen mit all ihren – zum grossen Teil unerforschten – natürlichen Begleitstoffen, heute und in Zukunft. Der aussergewöhnlich hohe Anteil an natürlichem Betakarotin in Spirulina lässt diese besonders als Teil einer Krebsprophylaxe-Diät oder aber generell zur Steigerung der Vitamin-A-Versorgung sinnvoll erscheinen. Betakarotin bekämpft freie Radikale, welche Zellwände schädigen und so den Grundstein für maligne Entwicklung legen. Alle Untersuchungen, welche den zellschützenden Effekt von Betakarotin belegen, gehen von einem erhöhten Verzehr an frischen Lebensmitteln aus. Die zur Verwertung des fettlöslichen Vitamins unbedingt nötigen Fettsäuren enthält Spirulina, im Gegensatz zu betakarotinreichen Gemüsen wie Karotten, ebenfalls.

7. Chlorophyll und Phycocyanin

Verglichen mit höheren Pflanzen, enthält Spirulina die bis zu dreifache Menge an Chlorophyll, ein dem eisentragenden Hämoglobin ähnlicher, natürlicher Farbstoff. Diese photosynthetisch aktiven Pigmente fördern die Blutbildung besonders. Intensiv wenn, wie bei Spirulina, gleichzeitig Eisen zur Verfügung steht. Ebenso wirkt Chlorophyll fördernd auf die Kraft des Herzmuskels und hat eine stark entschlackende Wirkung. Phycocyanin, der natürlich blaue Farbstoff in Spirulina, wurde in japanischen Studien als anregend auf die Immunantwort eingestuft und findet sich fast ausschliesslich in blaugrünen Mikroalgen.

8. Fettsäuren

Spirulina enthält die Gamma-Linolensäure, eine Omega-6-Fettsäure. Von ungesättigten Fettsäuren ist bekannt, dass diese und ihre Metaboliten bereits in niedriger Konzentration eine Vielzahl von physiologischen, hormonellen und immunologischen Vorgängen steuern. Epidemiologische- und klinische Studien weisen darauf hin, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren der Entstehung von Herz- und Kreislauferkrankungen entgegenwirken können, welche oft auf eine lebenslang überhöhte Aufnahme von gesättigten Fetten zurückzuführen sind. Patientinnen mit krankhaft erhöhten Cholesterinwerten werden seit Jahren erfolgreich mit Spirulina behandelt. Glycolipide und Sulfolipide, wie sie fast ausschliesslich in Mikroorganismen gebildet werden, wurden von dem Krebsforschungszentrum der USA (NCI) auf ihre präventive Wirkung hin untersucht. Bei diesen ausführlichen Tests stellten Wissenschaftler fest, dass die Sulfolipide eine bemerkenswerte Aktivität in der Zerstörung von HI-Viren entwickelten und stuften diesen, in Spirulina in grossen Mengen vorkommenden Stoff, mit höchster Priorität für weitere Forschung ein.

9. Dosierung

Bei besonderer Beanspruchung körperlicher oder geistiger Art, besonders in der Rekonvaleszenz kann die Dosis je nach Bedarf erhöht werden. Die empfohlene Tagesmenge als Nahrungsergänzung beim Menschen ist täglich 2 x 5 – 6 Presslinge á 400 mg.